Infoanlass Heizungsersatz Hönggerberg

Am 4. März 2025 fand ein Informationsanlass der ABZ (Allgemeine Baugenossenschaft Zürich) zum Heizungsersatz in der Siedlung Hönggerberg statt. Ziel des Projekts ist der Ersatz der 30-jährigen Gasheizung durch eine zu 100% erneuerbare Wärmeversorgung, im Einklang mit der ABZ-Strategie „105+“ für Netto-Null-Emissionen bis 2030.

Ausgangslage und Projektziele

Die bestehende Gasheizung hat das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Die Hauptziele des Projekts umfassen:

  • Implementierung einer vollständig erneuerbaren Heizlösung.
  • Instandsetzung sanierungsbedürftiger Installationen und Leitungen.
  • Energetische Aufwertung der Liegenschaften.
  • Umsetzung kostengünstiger Lösungen.

Details zum Heizungsersatzprojekt

Die Planung und Ausführung des Projekts erfolgt in Zusammenarbeit mit der Anex Ingenieure AG.

Neue Wärmeversorgung:

Nach Prüfung verschiedener Energiequellen wie Oberflächengewässer, Abwasser, Luft, Erdwärme und Holz, die sich als ungeeignet oder unverhältnismässig erwiesen, fiel die Wahl auf den Anschluss an das Fernwärmenetz. Die Wärme wird zukünftig von der Energiezentrale des Waidspitals bezogen, die von ewz entsprechend ausgebaut wird (mittels Abwärme, Holz und Gas als Redundanz). Die ABZ Siedlung Hönggerberg wird damit zu einem Schlüsselkunden. Ab 2035 ist eine 100% erneuerbare Wärmeversorgung vertraglich zugesichert; bis dahin wird Biogas als Redundanz verwendet. Das Konzept sieht eine neue Fernwärme-Übergabestation mit 900kW Leistung vor, während das restliche Heizkonzept beibehalten und notwendige Erneuerungen durchgeführt werden.

Bauliche Massnahmen:

Die Bauarbeiten betreffen nahezu die gesamte Siedlung („quasi überall“). Dies beinhaltet den Ersatz von Übergabestationen, der ABZ-eigenen Fernwärmeleitungen, der Energiezentrale und einzelner Heizungsleitungen in den Liegenschaften. Zudem erfolgt der Aufbau einer Kommunikationsinfrastruktur und die Demontage der alten Heizöltanks.

Informationen zur Bauphase

Die Umstellung der Heizung soll das Wohnen nicht beeinträchtigen. Für Fragen steht der ABZ-Service zur Verfügung, und Betriebsunterbrüche (Warmwasser) werden frühzeitig kommuniziert. Lärmemissionen werden hauptsächlich in den Untergeschossen erwartet. Ein detaillierter Bauablauf wird im Siedlungslokal ausgehängt. Der grobe Zeitplan sieht erste Arbeiten ab Anfang April 2025 vor, mit der Installation von Elektro-Provisorien ab Mitte Mai 2025. Die Wärmelieferung durch ewz ist ab dem 1. September 2025 geplant. Die Hauptarbeiten an den Fernleitungen sind für Sommer 2025 vorgesehen, und die neue Heizung soll zur Heizperiode ab Herbst 2025 in Betrieb gehen.

Auswirkungen auf die Wärmekosten

Die Finanzierung der neuen Anlage erfolgt über den Erneuerungsfonds und Fördergelder und ist nicht mietzinsrelevant. Die jährlichen Wärmekosten setzen sich aus einem Grundpreis und dem Energiebezug zusammen. Durch eine zusätzliche Investition der ABZ wird der jährliche Grundpreis um rund CHF 36’600 gesenkt. Der geschätzte Grundpreis beträgt CHF 293’500 pro Jahr, der geschätzte Energiepreis CHF 321’000 pro Jahr (bei ca. 3’000’000 kWh/a), was zu einem Preis pro kWh von circa 20,5 Rappen führt.

Es wird mit einer Erhöhung der Heiz- und Warmwasserkosten von etwa 60-65% gerechnet, basierend auf heutigen Gaspreisen und dem zukünftigen Energiepreis der Fernwärme. Die tatsächlichen Kosten hängen stark vom individuellen Verbrauch ab. Die Nebenkosten werden per 1. September 2025 angepasst. Eine Beispielrechnung zeigt eine Erhöhung der monatlichen Akontozahlung für Heiz- und Warmwasser von CHF 120.00 auf ca. CHF 198.00.

Fragen und Antworten aus dem Informationsanlass (Auswahl)

  • Ökologie der Fernwärme: Die Fernwärme vom Waidspital ist ein Energiemix aus Holz, Abwärme und bis 2035 einem kleinen Gasanteil. Sie ist bis 2035 zu mindestens 90% und danach zu 100% erneuerbar.
  • Erdwärme: Wurde aus Kosten- und Realisierbarkeitsgründen verworfen.
  • Heizleistung: Bleibt gleich, eine Raumtemperatur von 22 Grad wird als ausreichend erachtet. Es erfolgt kein Ersatz der Heizkörper in den Wohnungen.
  • Fördergelder: Stadt und Kanton Zürich fördern den Anschluss an thermische Netze; die ABZ beantragt diese Gelder. Für die alte Gasheizung (über 30 Jahre) gibt es keine Restwertentschädigung.
  • Wärmezähler: An jedem Heizkörper messen Heizkostenverteiler den individuellen Wärmeverbrauch, was eine verbrauchsabhängige Abrechnung ermöglicht.